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eins.

Quick Pale Ale

Der erste Versuch.

Nach dem Besuch eines Braukurses sollte das erste Bier möglichst einfach zu brauen und motivierend für einen Ausbau des Hobbies sein. Der Stil war nebensächlich, es galt, sich mit dem Vorgang und den Utensilien vertraut zu machen.

Eckdaten

Stil: Pale Ale
Alkohol: ca. 5,6 % bei Abfüllung
Stammwürze: 14,2° Plato
Restextrakt: 3,6 GG%
Bitterkeit: 28 IBU (laut Rezept)
Gebraut am: 3. Februar 2024
Abgefüllt am: 25. Februar 2024
Menge: 16 Liter, abgefüllt in 27 Flaschen á 0,5 l und 8 Flaschen á 0,33 l.

Status

Ausgetrunken

Das ist drin

Wasser

Leitungswasser aus Osnabrück-Hellern, unbehandelt

Malz

5600 g Pale Ale Malz
520 g Karamell Hell Malz
150 g Haferflocken

Hopfen

44 g Experimenteller Hopfen von Hopsteiner (Exp. 321_157) mit einem Alphasäuregehalt von 8,9 %. Vom Hersteller mit den Aromen Orange, würzig und Heu beschrieben.

Hefe

11 g Voss Kveik – LalBrew® Trockenhefe

So wurde es gebraut

Das Rezept stammt aus dem Einsteigerbuch „Craft-Bier für Ungeduldige“ von Ferdinand Laudage.

Beim ersten Versuch ohne große Investitionen in einem großen Topf auf einem Gasbrenner gebraut. Die Temperaturen entsprachen daher sicher nicht immer genau den Vorgaben des Rezeptes, trotz häufiger Messung. Auch habe ich keinen Wert darauf gelegt, möglichst schnell ein trinkfertiges Bier in den Händen zu halten und die Hefe bei geringerer Temperatur arbeiten lassen.

Ablauf

So schmeckt es

Erste Probe direkt nach der Nachgährung

Beim Einschenken bildet sich eine grobporige Schaumkrone, die schnell zusammenfällt.

Der Geruch wird von Orange dominiert. Die findet sich auch im Geschmack deutlich wieder. Daneben auch andere Gewürze, vielleicht Nelke, insgesamt fast ein wenig weihnachtlich.

Alkohol ist spürbar, ebenso eine gewisse Bittere. Der Körper wirkt süß, aber noch ein wenig unrund und von der Bittere und den anderen Aromen abgekoppelt.

Das Bier ist erwartet trüb, am Boden hat sich die Hefe abgesetzt, die durch die Nachgärung in der Flasche entstanden ist. Mit den fruchtigen Aromen erinnert das ein wenig an ein Weizenbier.

Auf jeden Fall ein Bier, wie ich es bisher noch nie getrunken habe.

Weitere Eindrücke Ende März und Anfang April

Bei einer Probe Anfang April schmeckte das Bier aus zwei Flaschen sauer, andere waren in Ordnung oder zumindest war die Säure kaum spürbar.

Das Bier ist runder geworden, die Bittere präsenter, Orange und andere Gewürze ein wenig ausgeglichener und nicht mehr so süß.

Eine gewisse Säure ist in allen Flaschen wahrnehmbar. Manchmal schmeckt das Bier dadurch fruchtig frisch, manchmal auch unangenehm bis schwer genießbar sauer.

Nach einem Jahr

Nach einem Jahr Lagerung ist das Bier noch trinkbar, schmeckt aber nicht mehr spritzig. Die Bittere eindimensional, geschmacklich dominiert Orange.

Gesammelte Erfahrungen

Beim ersten Sud bin ich vor allem zufrieden, dass es genießbares Bier geworden ist, selbst wenn sich nun doch herausstellt, dass einige Flaschen säuerlich schmecken, manche davon schwer genießbar sauer sind.

Auch wenn Ferdinand während des Braukurses immer sagte „Bier wird es so oder so“ und uns die Angst vor Fehlern nehmen wollte, ist diese doch immer irgendwie vorhanden. Durch die lange Wartezeit bei der Gärung ist es auch ärgerlich, wenn das Bier Wochen nach dem Brautag doch noch schlecht wird.

Mein Fazit: macht Spaß. Handwerklich nicht zu anspruchsvoll und beliebig nerdig, wenn man möchte. Das war wohl nicht mein letzter Sud.

Die unbeabsichtigte Säure beunruhigt mich. Der häufigste Grund ist eine Infektion mit natürlichen Hefen oder Milchsäurebakterien. Dies kann an verschiedenen Stellen im Brau- und Abfüllprozess passiert sein. Nicht alle Flaschen sind betroffen, was eher gegen eine Infektion des gesamten Suds spricht. Im Moment kann ich dadurch nur lernen, beim nächsten Sud besser aufzupassen.