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zwei.

Golden Cage

Anfängertauglich muss auch das zweite Bier sein. Obergärig sowieso, Kühlmöglichkeiten für etwas Untergäriges habe ich nicht. Aber diesmal entscheidet auch der Geschmack mit. Ich liebe belgische Biere, trinke sie aber fast nur im Urlaub. Hier schwer zu bekommen oder zumindest deutlich teurer als die guten Alternativen.

Braumischung.de bietet ein Rezept für ein Belgisch Blond, ähnlich einem Trappistenbier, an. Das ist genau mein Geschmack, also probiere ich es aus.

Eckdaten

Stil: Belgisch Blond
Alkohol: ca. 4,9 % bei Abfüllung
Stammwürze: 12,4° Plato
Restextrakt: 2,9 GG%
Bitterkeit: 17 IBU (laut Rezept)
Gebraut am: 2. März 2024
Abgefüllt am: 24. März 2024
Menge: knapp 18 Liter, abgefüllt in 35 Flaschen á 0,5 l und 1 Flasche á 0,33 l

Status

Ausgetrunken

Die letzte Flasche habe ich am 12. September 2025 getrunken.

Das ist drin

Wasser

Leitungswasser aus Osnabrück-Hellern, unbehandelt

Malz

3520 g Pilsener Malz
280 g Karamell Hell Malz
120 g Biscuit Malz
80 g Amber/Aromatic Malz
300 g Zucker

Hopfen

26 g Hallertau Blanc mit einem Alphasäuregehalt von 10,3 %. Aromaprofil: „Intensiv floral, fruchtig, kräuterig, Stachelbeere, erinnert an Weißwein.“

Hefe

10 g M47 Belgian Abbey – Mangrove Jack’s Trockenhefe

So wurde es gebraut

Rezept von Braumischung.de.

Für das zweite Bier habe ich einen Kocher mit Temperaturregelung und Maischekorb von Klarstein gekauft. Damit soll die Kontrolle der Temperatur einfacher werden. Die Hoffnung hat sich einigermaßen erfüllt, das Einmaischen verlief deutlich ruhiger als beim ersten Versuch. Von einem vollautomatischen System, vor allem bei mehreren Rasten, bin ich mit diesem Setup aber noch weit entfernt. Eigene Messungen der Temperatur in der Maische und Anzeige des Kochers unterschieden sich teilweise um mehrere Grad, vor allem während der Aufheizphase. Mit dem Maischekorb aus Metall ist das Gesamtsystem schlicht nicht homogen, der Energieaustausch dauert seine Zeit. Rühren und Anheben des Maischekorbs helfen dabei.

Ablauf

So schmeckt es

Erste Probe direkt nach der Nachgährung

Leichter Geruch nach Schwefel beim Öffnen, der recht schnell verfliegt.

Die Ähnlichkeit mit Trappistenbieren ist durchaus vorhanden. Geschmack nach Malz und Kräutern ist deutlich erkennbar. Weniger fruchtig als erwartet, dafür bitterer, aber auf niedrigem Niveau. Alkohol ist durchaus präsent, aufgrund des geringer als geplanten Stammwürzegehalts hatte ich dies nicht erwartet. Der Körper ist nicht so vollmundig wie erhofft, das macht das Bier aber süffiger.

Noch ein wenig unrund, mal sehen, wie sich ein paar Wochen Reifung auswirken.

Leider auch ein Eindruck von Säure, der nicht geplant war.

Weitere Eindrücke nach ein paar Wochen Reifung

Es schmeckt nach Gebäck, leicht nach Mandeln. Fruchtigkeit und Säure sind weiterhin deutlich wahrnehmbar. Eher frisch als unangenehm.

Ich denke, ein wenig mehr Stammwürze und Alkohol hätten dem Bier gutgetan. Es runder wirken lassen und einen gewissen Punch gegeben, den man von belgischen Bieren kennt.

Nach 10 Monaten Lagerung

Das Bier ist runder geworden und auch ziemlich klar. Es schmeckt noch immer, es ist noch nicht zu alt.

Gesammelte Erfahrungen

Den Ratschlag „eine Schaufel Malz mehr“ sollte ich beherzigen. Die meisten Rezepte sind auf eine recht ordentliche Sudhausausbeute ausgelegt. Etwas mehr Malz zu verwenden ist die einfachste Möglichkeit, die passende Stammwürze zu bekommen.