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drei.

Dunkler Weizenbock

Nach zwei eher hellen Bieren geht es nun dunkler und stärker zur Sache. Eher untypisch für die Jahreszeit versuche ich mich an einem dunklen Weizenbock, einem meiner Lieblingsstile.

Das Rezept habe ich im Buch „50 Craft-Bier-Rezepte“ von Ferdinand Laudage gefunden, der es praktischerweise anfängertauglich für eine angenommene Sudhausausbeute von 50 % gestaltet hat. Ein wenig anspruchsvoller als bisher wird es aber. Ich arbeite zum ersten Mal mit Weizenmalz und statt einer Kombirast stehen diesmal drei Stufen an.

Eckdaten

Stil: Dunkler Weizenbock
Alkohol: 7,0 %
Stammwürze: 16,2° Plato
Restextrakt: 3,2 GG%
Bitterkeit: 25 IBU (laut Rezept)
Gebraut am: 5. Mai 2024
Abgefüllt am: 2. Juni 2024
Menge: Gut 17 Liter, abgefüllt in 33 + 2 Flaschen á 0,5 l. Die letzten beiden mit viel Hefe vom Boden und nicht mehr ganz voll.

Status

Trinkfertig

Das ist drin

Wasser

Leitungswasser aus Osnabrück-Hellern, unbehandelt

Malz

3300 g dunkles Weizenmalz
2000 g Wiener Malz
1000 g Münchner Malz
200 g dunkles Karamellmalz Typ II

Hopfen

27 g Brewers Gold mit einem Alphasäuregehalt von 5,2 %. Aromaprofil: „Aromen wie Zitronenmelisse und Heu werden durch süßen Honig und frische Zitronenkomponenten ergänzt. Auf der anderen Seite sind rote Beeren wie Johannisbeeren und auch ätherische Substanzen, frische Gewürze und blumig-rosige, joghurtartige Geschmacksnoten vorhanden.“

26 g Perle mit einem Alphasäuregehalt von 5,7 %. Aromaprofil: „Perle bietet von allem etwas - grüne Früchte, Zitrusfrüchte und Honig werden durch holzige Barrique- und Pfeffernoten ausgeglichen.“

Hefe

23 g (2 Päckchen) SafAle™ WB-06 Trockenhefe

So wurde es gebraut

Das Rezept stammt aus dem Buch „50 Craft-Bier-Rezepte“ von Ferdinand Laudage.

Das Rezept verlangt mehrere Rasten. Ich hatte gehofft, dass mein Kocher von Klarstein mit seiner Temperaturregelung dabei sehr hilfreich ist. Leider ist die Maische angebrannt, vermutlich durch zu fein gemahlenes Malz, und der Kocher hat sich zur Sicherheit abgeschaltet. Durch die Verwendung des Maischekorbs konnte ich das Anbrennen nicht durch ständiges Rühren verhindern. Das Maischen musste ich deswegen im Setup durchführen, das ich für den ersten Sud genutzt habe: einen großen Topf und Gasbrenner. Damit war es deutlich schwieriger, die Temperaturen zu halten. Ich bin sehr gespannt, wie das Bier wird.

Ablauf

So schmeckt es

Erste Probe direkt nach der Nachgärung

Es ist stark, wie ein Bockbier sein muss. Man merkt den Alkohol, schmeckt ihn aber nicht aufdringlich. Die Bittere des Hopfens ist präsent, kann sich gegen die Süße des Malzes aber nicht durchsetzen. Beides harmoniert durchaus angenehm miteinander. Fruchtaromen sind kaum wahrnehmbar, vor allem für Weizenbiere übliche Bananenaromen nur sehr dezent, wenn überhaupt. Zumindest noch wirkt der Körper recht schlank für ein Bockbier. Ich bin gespannt, ob es mit weiterer Reifezeit vollmundiger wird. Ich würde es mir wünschen.

Ein klein wenig ist auch in diesem Bier Säure spürbar, jedoch sehr dezent und nicht aufdringlich.

Ich habe die zuletzt abgefüllte Flasche probiert, die viel Hefe enthielt. Das Bier schmeckte dadurch fast cremig.

Weitere Eindrücke nach einigen Wochen Reifung

Das Bier ist runder geworden, auch voller. Auch ein wenig cremig. Aber dennoch ziemlich süffig, fast süßlich. Der Alkohol ist weiter in den Hintergrund getreten und nicht direkt zu schmecken.

Gesammelte Erfahrungen

Probleme treten auf. Man muss für alle Eventualitäten gewappnet sein und improvisieren können.

Zu fein geschrotetes Malz fällt durch den Maischekorb und brennt sehr leicht an. Dann nicht rühren zu können ist problematisch. Ich werde meinen Prozess ein wenig ändern müssen, um das zu verhindern.

Würze klebt. Was offensichtlich ist, wenn man bedenkt, dass in ihr mehr Zucker als in Limonade enthalten ist. Man wird sich dessen jedoch erst richtig bewusst, wenn man damit mehr als gehofft in Berührung kommt oder etwas davon verschüttet.

Starke Biere benötigen deutlich mehr Malz. Der Umgang damit ist unhandlicher.